Am 12.10.99 war es wieder so weit - zum 5. Male trieb es mich ins Land der Pharaonen. Erst eine Woche Pyramiden schnuppern, anschließend eine Woche Fische bestaunen (sprich tauchen). Dabei war diesmal mein alter Freund und Geschäftspartner Frank Stachowiak, genannt FS, sowie "Pyramiden"-Rainer Lorenz. Später sollten noch zwei weitere Bekannte zu uns stoßen, Dirk von Heimburg und Carsten Decking. Unsere "Planung" war recht gewagt. Die ersten sieben Tage Kairo hatten wir ein Hotel gebucht, danach wollten wir irgendwie nach Hurghada kommen und uns da vor Ort ein Zimmer suchen. Das sollte leicht sein, denn wer fährt schon noch im Oktober nach Ägypten?
Und zum Schluß wollten wir noch ein paar Tage Kairo nachschieben, und hofften auch hier, problemlos ein Zimmer zu bekommen. Naja, Frank Dörnenburg und Planung...
Auf unserer Liste für die erste Woche standen die auf der nebenstehenden Karte rot markierten Ziele: Bubastis (Tell Basta) und Tanis im Nildelta, Giza, Abusir, Dahschur, Sakkara und Lischt in der Nähe Kairos, sowie Meidum und die Pyramiden von Lahun und Hawara in der Oase Fayum.
Ägypten ist irgendwie vertrackt, denn jedesmal wenn man das Land verlassen hat fällt einem ein, was man vergessen hat sich anzusehen. Mein diesjähriger Besuch galt der Technik der Steinbearbeitungen. Kernbohrungen, Granitbearbeitung und so weiter. Also all dem, was die Ägypter nie selber machen konnten. Die doch recht verblüffenden Ergebnisse finden Sie hier locker eingestreut und zusammengefaßt noch mal im "Hartsteinbearbeitung"-Teil :-) Und als ich im Flieger nach Deutschland saß fiel mir auch ein, was ich diesmal vergessen hatte: Die "vierte Pyramide von Gizeh" zu studieren, das Felsengrab der Pharaonin Chentkaus am Chephren-Aufweg. Naja, man muß ja einen Grund haben, zurückzukommen.
Frank stellte sich sofort als Scherzbold heraus, indem er uns vom ersten Tag an mit immer neuen Theorien über Sinn und Zweck der Pyramiden überraschte, und Rainer dann freundlich aufforderte, diese zu widerlegen. Seine Lieblingserklärung: Autobahnwegweiser. Auf der Strecke nach Süden steht in so regelmäßigen Abständen eine Pyramidenansammlung, daß man praktisch immer eine im Blickfeld hat - und tatsächlich ganz gut die Fahrzeit nach Kairo kalkulieren kann: "Oh, erst Lischt. Noch ne 3/4 Stunde ... Ah, Abusir, gleich sind wir da :-)"
Rainer hatte einen recht engen Plan aufgestellt, indem er in Deutschland kalkulierte, wie lang man für welches Ziel benötigt - Ein Plan, den wir bereits am ersten Tag über den Haufen werfen mußten, weil selbst angeblich öde Ziele ("In Lischt ist nischt", so ein bekannterer deutscher Pyramidenautor :-) ) dem kundigen Auge eine Fülle interessanter Informationen bieten.
Daher fuhren wir ab dem 2. Tag nach der Methode "Primärziel aussuchen, den Rest des Tages sehen was man noch reinstopfen kann" fort.
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