Nach einem ziemlich schrägen Projekt, welches mit dem Rauswurf aller Externen zuende gegangen war, wollte ich erstmal nichts mehr von Computern sehen. Mitte Oktober 2002 ging es daher mal wieder nach Ägypten. Geplant war ein zweiteiliger Urlaub: Zuerst 2 Wochen Tauchen, danach eine Woche "Kultur". Tauchen wollte ich mit Hermann, meinem Buddy vom letzten Thailand-Urlaub, und die "Kultur" wollte ich mit Gitta, einer Internet-Bekannten, zusammen betrachten.
Speziell das Tauchen kann man entweder pauschal und billig haben - 2 Woche Hurgahda "all inklusive", oder abwechslungsreich mit verschiedenen Zielen. Wir hatten uns zu letzterem entschieden, und wollten abwechselnd in Hurghada und Sharm el Sheikh tauchen.
So sah der ursprüngliche Plan aus: Landung in Sharm, Tauchen, Übersetzen per Fähre nach Hurghada, Tauchen, dann für Hermann (der Lehrer ist und nur den Zeitraum der Herbstferien nutzen kann) zurück nach Deutschland, während ich per Bus nach Luxor fahre und nach einer Woche von dort nach Deutschland fliege.
Naja, die notwendigen Gabelflüge waren zu der Zeit wo ich ans Buchen ging schon längst weg, so musste modifiziert werden: Landung in Kairo, da 2 Tage Pyramiden, danach per Bus nach Sharm, Tauchen, Fähre nach Hurghada, Tauchen, Hermann Bus nach Kairo und Rückflug, ich Bus nach Luxor, Fahrt nach Kairo und von dort Rückflug.
Eine weitere Modifikation sah noch den Besuch einer mir ebenfalls durchs Internet bekannten Ägyptologin, Eva Lange, auf ihrer Ausgrabungsstätte in Bubastis vor.
Gebucht wurden nur die Flüge, die Hotels wurden vor Ort von der Schwester meiner ägyptischen Bekannten Magda und für Luxor und den zweiten Kairo-Aufenthalt von Gitta gebucht.
Diesmal sollte nichts schiefgehen, ich wollte unbedingt unter Wasser filmen. Damit das nicht durch den Defekt einer Kamera wie in Thailand verhindert wurde, nahm ich diesmal gleich zwei Videokameras mit. Eine davon gab ich Hermann, damit nicht mal Diebstahl diesen Plan vereiteln könnte. Tja, netter Versuch...
Der Urlaub wurde ein typischer, von allen Freunden und Bekannten so sehr geliebter "Galactic"-Urlaub (Definition folgt später).
Schon beim Abflug ging es los. Hermann holte mich ab, da er aus Münster kommend eh bei mir vorbeifuhr. Um die Parkgebühren am Flughafen zu sparen hatten wir verabredet, das Auto bei Freunden, die in unmittelbarer Flughafennähe wohnten, abzustellen und die 5 Minuten per Taxi zum Terminal zu fahren. Das Taxi war vorbestellt und auch pünktlich da. Hermann und ich plauderten im Fond, und irgendwann bemerke ich, dass wir a) schon verdammt lang unterwegs waren, und b) die Gegend verdammt nach Düsseldorf Innenstadt und nicht nach A44 Richtung Flughafen aussah (die Auffahrt war nur 2 Minuten vom Parkplatz entfernt)
Der Taxifahrer, so stellte sich heraus, kannte sich in der Gegend überhaupt nicht aus und kannte nur einen Weg zum Flughafen: Stadtzentrum Düsseldorf, dort A52, dort A44, dann Flughafen. 45 Minuten Fahrtzeit und 50 Euro Fahrpreis!
Wir machten riesigen Terz und erklärten dem Taxifahrer, wie man hier wenigstens den Weg noch abkürzen konnte, und wir weigerte uns selbstverständlich, mehr zu zahlen, als die notwendige Wegstrecke gekostet hätte.
Durch die Eskapade war uns die Zeit davongelaufen, und die Schlange am Eincheckschalter war lang. Und dann kam die Meldung: Maschine überbucht. Hermann und ich erwischten die letzten beiden Plätze, weit voneinander entfernt. Aber immerhin - die in der Schlange hinter uns hatten nicht mal Stehplätze :-)
Ein paar Stunden später waren wir in Kairo, an der Rezeption des Pyramid Parks Intercontinental in Gizeh, wo ich schon zweimal vorher war. Es hat eine ruhige Lage, den größten Swimmingpool aller Hotels in Kairo, schöne Bungalows - aber keine Reservierung für uns!
Magda war auch da um uns zu begrüßen, und als sie Wind davon bekam, ging das große Gezeter los (wer "Ägypten 99" gelesen hat ahnt, was da vorging). Nach einigen Minuten Austausch von Höflichkeiten, die sich für unsere Ohren so anhörten als fände ein thermonuklearer Krieg auf Wortebene statt, lenkte der Empfangschef ein und produzierte eine Suite für Hermann und mich - mit einem Doppelbett.
Naja, das muss ja nun wirklich nicht sein, und auch das Angebot, noch eine Liege hineinzustellen begeisterte uns nicht wirklich.
Dann kam die unerwartete Lösung: Magda, die die Reservierungen des Hotels durchging, fand unsere Namen. Man hatte unsere Vornamen als Nachnamen eingetragen und umgekehrt - und stießen bei der Suche nach "Dörnenburg" und "Lipport" natürlich ins Leere :-(. Magda ließ noch ein paar bissige Kommentare ab, dann wurden wir endlich zu unseren Bungalows gebracht.
Nachdem wir uns Frisch gemacht hatten, trafen wir uns mit Magda an der Pool-Bar und plauderten noch eine Weile. Na, das fing ja gut an...
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