Wie schon im Jahr 2000 wollte ich 2002 die beiden großen Tauchgebiete in Ägypten, Sharm el Scheikh und Hurghada, besuchen. Diesmal aber mit mehr Zeit, und kombiniert mit einer "Kultur"-Reise in Kairo und Luxor. Zum Tauchen kam Hermann, ein Bekannter, mit. Wir landeten in Kairo, da alle Flüge ans rote Meer ausgebucht waren, und hatten daher beschlossen, zwei "Kultur-Tage" einzulegen (wenn Sie am "trockenen" Teil der Tour Interesse haben: Start hier).
Von dort wollten wir entweder per Inlandflug oder per Linienbus nach Sharm fahren. Ausschlaggebend war der Preis: 40 Pfund (rund 10 Euro) per Bus gegenüber 125 US-$ Flug, bei einem Zeitgewinn mit dem Flieger von theoretischen 4-5 Stunden - der Bus war klarer Sieger.
Aber wie so oft nur theoretisch. In der Praxis hatte der Bus eine Stunde Verspätung, im Anschluß blieb er unklärlicherweise noch eine Stunde unterwegs einfach stehen - nicht weil er defekt war, der Fahrer machte in kleines Nickerchen.
So wurden aus 6 Stunden Fahrtzeit 8, und unser Plan, uns noch am selben Abend auf der geplanten Tauchbasis anzumelden war dahin.
Glücklicherweise aber auch nur theoretisch
Wie schon 2000 hatte ich das Seti-Sharm-Hotel am Südende Sharms gebucht. Der Hafen war nur einen Katzensprung entfernt, und die südlichen Tauchziele wie Ras Mohammed und Ras Umm Sid sind schneller erreichbar als von der Naama-Bay aus. Außerdem liegt es in der Nähe der originalen "Alt"Stadt, die man in ein paar Minuten zu Fuß erreichen kann. Die Disney-ähnliche Kunstumgebung in der Naama-Bay sagt mir nämlich nicht so sehr zu.
Das SETI-Sharm ist ein gemütliches und ruhig gelegenes Resort mit einem schönen, großen eigenen Hotelstrand, von dem aus man herrlich Sonnenuntergänge hinter den bizarren Felsformationen des Sinai bewundern kann.
Die Anlage besteht aus mehreren Reihen ein- und zweigeschossiger Gebäude mit schönen Grünanlagen dazwischen. Alle Zimmer im ersten Stock sind mit Balkons ausgestattet, die Zimmer sind geräumig und sauber, die Klimaanlage funktioniert gut - und alle Zimmer haben einen recht sicher aussehenden Zimmertresor. Ohne Aufpreis.
Wir hatten "all inclusive" gebucht, was uns 45 US$ pro Einzelzimmer kostete (Stand 2002).
Im Hotel erkannte man mich sofort wieder, kein Wunder nach den Aufregungen zwei Jahre zuvor , und fragte höflich nach dem Befinden meiner "Frau"- mehr dazu unter "Ägypten 2000".
Tauchen wollten wir mit der hoteleigenen Basis "Divers Den", die ich 2000 per Zufall gefunden hatte, nachdem es bei den Sinai-Divers Ärger gegeben hatte (verbummelte Reservierung, unfreundliche Behandlung)
In nur zwei Jahren hatte sich die Basis von einem Ein-Klein-Boot-Unternehmen zu einer ausgewachsenen Basis mit einer ganzen Flotte gemausert. Die Kundschaft war überwiegen russisch, wie übrigens auch im Hotel selbst - dort hatten sie die noch im Jahr 2000 dominanten Italiener abgelöst.
Obwohl wir durch die Busverspätung erst nach 8 Uhr im Hotel eintrafen, tigerten wir dennoch zur Basis - und stellten erfreut fest, daß noch jemand da war. So konnten wir doch noch bereits am nächsten Tag lostauchen. Na, welch ein Glück!
Nach dem wortwörtlichen "Reinfall" in Thailand sollte nun Premiere sein. Für Videofilmen unter Wasser. Damit der Ausfall einer Kamera kein Hinderungsgrund sein konnte, organisierte ich vor dem Abflug eine zweite Digital-Videokamera als Ersatz, die Hermann unterwegs benutzte... Das Schicksal müßte sich was besseres ausdenken, feixte ich in Gedanken. Und das tat es dann auch. Nach dem ersten Tauchgang, wo ich mit verschiedenen Filtern experimentierte, wollte ich meine Kamera laden. Und stellte fest, daß die Tüte, in die ich die Ladegeräte gepackt hatte (und die ich zuoberst in den Tauchrucksack gesteckt hatte, da Hermann in letzter Minute reklamierte, das für "seine" Kamera nicht unterbringen zu können) weg war. Vergessen oder gestohlen? Hektische Anrufe bei unserem Hotel in Kairo ergaben, daß dort nichts gefunden worden war (da ich das Zimmer vor dem Auschecken wie üblich mindestens dreimal komplett abgegangen war, wäre dies sowieso höchst unwahrscheinlich gewesen). Also gestohlen. Nicht nur mein Ladegerät, sondern auch das für die zweite Kamera. Und meinen Rasierer. Und meine geladenen Reserveakkus. Totalschaden. Während des Urlaubs gelang es mir auch nicht, jemanden zu finden, der ein kompatibles Ladegerät für die Kamera oder den Akkutyp hatte.
Glücklicherweise hatte ich ja wenigstens noch einen funktionierenden Unterwasser-Fotoapparat. Wirklich?