In der Grenzwissenschaft ist die Annahme weit verbreitet, daß unsere Vorfahren über mehr technisches Know How verfügten, als die Schulwissenschaft ihnen zugestehen will. Diese Thesen scheitern normalerweise an der äußerst dünnen Beleglage, oder an klar ersichtlichen Spekulationen, die weit über das Ziel hinausschießen. Mit der Manna-Maschine habe ich solch einen Ansatz ja schon durchleuchtet.
Die These, daß in der Antike bereits elektrischer Strom verwendet wurde, sieht hingegen besser untermauert aus.
Den Schlüssel der These ist ein Fund, der ein paar 100 km östlich von Ägypten im heutigen Irak gemacht wurde: Ein Topf mit merkwürdigem Inhalt. In seinen Hals wurde mit Asphalt ein unten geschlossener Kupferzylinder eingeklebt, der in das Innere des Topfes ragte. Der Zylinder besaß oben einen Stopfen, ebenfalls aus Asphalt, durch den mittig ein zerfressener Eisenstab ins Innere des Zylinders durchstieß. Bereits zur Zeit der Entdeckung 1936 stand für den Ausgrabungsleiter fest: Dies ist ein galvanisches Element, eine Batterie. In der Tat zeigten Rekonstruktionsversuche, daß man elektrischen Strom damit produzieren konnte.
Ein weiterer Punkt für die Elektrothese ist etwas, was fehlt, ein offenbar immer noch ungelöstes Rätsel, vor dem die Wissenschaft bislang kapituliert: In keiner der Tausenden unterirdischen Grabanlagen oder Pyramidengängen wurden Rußspuren gefunden, obwohl sie präzise bearbeitet und häufig dazu noch künstlerisch perfekt bemalt wurden. Die den Ägyptern zur Verfügung stehenden Lampen - Kerzen, Fackeln, Öllampen - rußen aber unweigerlich (und verbrauchen dazu noch Sauerstoff). Wie also haben die Ägypter Licht hineingebracht? Einige "Rationalisten" versuchten, dies durch Spiegelstaffeln zu erklären. Durch die ständige Sonnenwanderung und die mangelhafte Qualität der polierten Kupferplatten, die von den Ägyptern zu diesem Zweck nur eingesetzt werden konnten, kann man dies aber ausschließen.
In diesem Tempel in Dendera, ein paar Dutzend Kilometer nördlich von Luxor, fand dann im wahrsten Sinne des Wortes die Initialzündung statt. Denn ein norwegischer Elektroingenieur entdeckte, daß das ganz oben abgebildete Relief, welches sich in einer unterirdischen, geheimen Krypta des Gebäudes befindet, einen Gegenstand darstellt, der eine Lampe sein könnte. Eine elektrische Lampe! Ein österreichischer Berufskollege baute ein funktionsfähiges Modell, und die in der Paleo-SETI bekannten Autoren Peter Krassa und Rainer Habeck setzten sogar eine richtige Theorie darauf auf.
Es handele sich zweifelsfrei um ein kolbenartiges Gerät, in das kurz vor seinem dicken, abgerundeten Ende zwei Ärmchen ragen, gestützt von einer Säule die einem modernen Hochspannungsisolator nicht unähnlich ist. Am dünnen Ende hingegen läuft so etwas wie ein Kabel in den Glaskolben, in dessen Inneren sich eine Schlange windet. Die ganze Anordnung sieht einer Glühlampe tatsächlich frappierend ähnlich.
Ist damit der Beweis erbracht? Kannten und benutzten die Ägypter elektrisches Licht? Wenn ja, woher hatten sie das Prinzip? Selbst erfunden oder beigebracht? Von wem?
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