Khao Lak ist ein Paradies für Naturfreunde. Direkt hinter dem "Ort" beginnt ein großer Nationalpark, und der größte Nationalpark Thailands, der Khao-Sok-Park, ist auch nur einen Steinwurf (bzw. eine Autostunde) weit entfernt. Und einen von beiden wollten wir auf jeden Fall besuchen.
Da wir den Park nach den doch recht anstrengenden Tauchtagen (später mehr dazu) besuchen wollten, entschieden wir uns nach einiger Diskussion zu einer "Bequemlösung" im Khao Sok-Park.
Die Auswahl an angebotenen Touren ist reichhaltig. Urwaldtrekking, als Halb- und Mehrtagestour (mit Übernachtung in Baumhäusern), Elefantenritte (ebenfalls von Halb- bis Mehrtagestouren), Dschungelkanutouren (genau, von Halb- bis mehrtägig) - und Kombitouren.
Nach einigen Debatten entschieden wir uns für eine Eintagestour mit möglichst geringem Laufangebot, nicht unbedingt meine Wunschtour. Naja.
Leider war mein Objektiv durch das Höhlenerlebnis noch ein wenig beschlagen, sodaß die Bilder des Tages alle ein wenig weichgezeichnet wirken...
Der Khao Sok-Park ist der einzige Ort in Thailand, wo man noch wildlebende Tiger vorfinden kann. Dazu muß man allerdings tief in den Park hineinwandern, denn die Straßen, die sich kreuz und quer durch den Park erstrecken, werden von ihnen gemieden.
Straßen? Richtig. In den 60ern scherte man sich noch nicht viel um Naturschutz, und so war die Gegend Bestandteil eines großangelegten Besiedlungs- und Industrialisierungsplans. Ein Netz aus hervorragend ausgebauten Schnellstraßen wurde durch das Gebiet des heutigen Parks gelegt. Bis der Plan von König Bhumipol persönlich gestoppt und das ganze Gebiet zum Nationalpark ernannt wurde.
Die Gegend ist sehr beeindruckend. Der Park liegt in einer großen Senke, die umgeben ist von skurril geformten Kalksteinformationen, wie sie auch für die Phang Nga-Bucht typisch sind. Um den Park zu erreichen, muß man daher von Khao Lak komment erst einen kleinen Gebirspass passieren, an dessen höchster Stelle ein Aussichtspunkt ist, der einen phantastischen Blick über das Parkgelände freigibt.
Die Tour bestand aus zwei Hälften: Einer Kanufahrt auf dem Sok-Fluß, und einem Elefantenritt. Zuerst war die Kanutour dran...
Da wir eine "nice and easy"-Tour genommen hatten, gab es überhaupt keine Probleme. Die Boote wurden an einer seichten Stelle, halb aufs Ufer gezogen, bestiegen, der Fluß bot keinerlei Schwierigkeiten - ganz anders als die doch recht abenteuerliche Höhlentour einige Tage früher.
Ich möchte mich jetzt nicht zu negativ äußern, denn der Trip war für das, was an an einem Tag sehen konnte, wirklich gut. Aber er zeigte auch deutlich, was man verpasst. Wenn ich das nächste mal da bin (fest beschlossen :-) ) werde ich wohl doch an einem Mehrtagestreck teilnehmen,
Zurück zum Thema. Wir bestiegen also die Kanus an der Standard-Einstiegsstelle für alle Touren, an der letzten großen Brücke die anläßlich des alten Straßenbauprogramms gebaut wurde (dahinter versackt die geplante Autobahn im Nichts...). Die Gesamtstrecke beträgt nur wenige Kilometer, führt aber vorbei an absolut sehenswerten und skurrilen Fels- und Waldformationen.
Natürlich konnte man unterwegs auch einen kleinen Einblick in die Lebensgemeinschaft in Wassernähe erhalten. Bunte Libellen, Schmetterlinge, Frösche, Reiher - und auch Schlangen waren zu entdecken.
Einige von den entdeckten Tieren hingen allerdings so phlegmatisch in den Ästen, daß wir schon witzelten, sie seien dort festgetackert worden :-)
Nach dem Mittagessen ging es weiter zu einem kleinen Elefantenausritt. Elefanten werden schon seit frühester Zeit in Thailand als Arbeitstiere eingesetzt. Und auch heute noch in Gegenden, in denen Fahrzeuge keine Chance haben.
Erfahrene Elefantentrainer können früh erkennen, welche Elefanten gerne mit Menschen umgehen. Diese werden einzeln trainiert und zu Personenträgern ausgebildet. In Touristengegenden wie Phuket ist das natürlich letztlich nur noch eine reine Touristenattraktion, aber es ernährt Elefant und Halter.
Interessant ist übrigens der Unterschied im Reitkomfort zwischen Kamel und Elefant. Kamele sind Schauspieler. Schon bei kleinsten Gefällen erwecken sie den Eindruck, als sei das Ende der Welt (und des Reiters) nahe. Sie knicken unvermittelt mit den Vorderbeinen ein, strecken die Hinterbeine, lassen den Hals erschlaffen und machen aus einem 5°-Gefälle für den Reiter einen 50°-Fastabsturz (daß ich Kamele nicht mag habe ich ja schon auf meinen Pyramidenseiten erwähnt).
Die Elefanten auf diesem Ritt hingegen stapften stoisch durchs Gelände und schafften es, selbst bei 50°-Gefälle eine halbwegs horizontale Rückenposition einzuhalten, mathematisch also ein "Kamel quer"-Verhalten :-)
Bestiegen wurden die Elefanten über einen Turm, und dann gings los.
Ach ja, es gibt noch einen Unterschied zwischen Elefanten und Kamelen: Elefanten fressen IMMER! Ständig haben sie ihren Rüssel im Gelände, um links und rechts Blätter abzureißen. Dabei schienen sie speziell zarten Bambus zu lieben...
Nach etwas mehr als einer Stunde war auch dies vorüber, und es ging zurück nach Khao Lak. Im Rückblick noch ein paar Bilder:
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